Kreuzkirche Chemnitz

Die Kreuzkirche ist ein Gotteshaus der St. Pauli-Kreuz Kirchgemeinde, das in der Mitte der 1930er Jahre durch den deutschen Architekten Otto Bartning im Chemnitzer Stadtviertel Kaßberg errichtet wurde. Für seine imposanten Kirchbauten aus dem 20. Jahrhundert bekannt, fühlte sich der Erbauer bei dem Gotteshaus mit dem 40 Meter hohen freistehenden Turm von der italienischen Campanile inspiriert.

Das Opfer eines Bombenanschlags im Zweiten Weltkrieg

Dieser Turm zieht noch heute von weitem die Blicke auf sich. Aber dennoch hat die Kreuzkirche Chemnitz bewegte Zeiten hinter sich. Denn das Bauwerk, deren Architekt insgesamt 120 Kirchen erschaffen hat, wurde in der Bombennacht am 5. März 1945 stark zerstört. Doch Gemeindemitglieder des gründerzeitlichen Stadtviertels halfen bei der Enttrümmerung und sicherten die architektonischen Überreste des Gotteshauses. Es dauerte etwa neun Jahre, bis die Kreuzkirche originalgetreu wieder hergestellt wurde. Dann dauerte es nicht mehr lange, bis der Kirchbau die zweite Kirchweihe genoss. Heute ist die Kreuzkirche Chemnitz ein geschütztes Kulturdenkmal, das in der Liste für Kulturdenkmäler in Chemnitz-Kaßberg verewigt ist.

Die Ausstattung des Innenraums ist aufs Wesentliche beschränkt

Doch nicht nur von außen ist die Chemnitzer Kreuzkirche eine Augenweide. Nach deren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde zumindest die Innenausstattung speziellen Änderungen unterzogen. Die Chemnitzer Architekten Kornfeld und Laudeley wurden mit der Neugestaltung beauftragt und hüllten den Kirchenraum in ein völlig neues Gewand. Minimalismus herrscht in dem spartanisch ausgestatten Innenraum vor, dessen knapp fünf Meter großes Holzkreuz der Künstlerin Elly-Viola Nahmmacher über dem Altar zu schweben scheint. Dieses Holzkreuz gilt als Symbol des auferstandenen und gekreuzigten Jesus Christus. Die Kanzel, der Altartisch, Lesepult sowie Taufstein sind aus Hilbersdorfer Porphyr angefertigt: ein Material, das bei der Erbauung vieler Prachtbauten eingesetzt wurde. Unter den Kirchenfenstern zieht ein Bilderfries mit Szenen des Neuen Testaments die Blicke auf sich.

Die Kirchenorgel im Wandel der Zeit

Das Herzstück des Gotteshauses ist die Orgel. Unter dem Dach der Kirche befindet sich mittlerweile das dritte Instrument, das die Handschrift der Bautzener Orgelbaufirma Eule trägt. Nachdem in der Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg die Töne einer Schleifladenorgel samt elektrischer Traktur aus dem Gotteshaus erklangen, wurde die Orgel im Jahr 1993 erneuert. Das jetzige Instrument ist mit einem Pedal, zwei Manualen sowie 34 Registern ausgestattet. Das Musikinstrument ist derart konzipiert, dass darauf Orgelwerke von allen Stilepochen interpretiert werden können.