Das Stadthaus Chemnitz: Teil eines Gebäude-Ensembles
Das Stadthaus ist ein Teil eines Gebäude-Ensembles, dem insgesamt drei Bauwerke angehören. Neben dem Stadthaus reihen sich eine Industrieschule sowie das Agricola-Gymnasium in dieses architektonische Intermezzo ein. Das Stadthaus im Klinker-Baustil wurde im Jahr 1928 vom Stadtbaurat Fred Otto errichtet. Am damaligen Zweck hat sich bis heute nicht viel geändert. Das Stadthaus wurde errichtet, um hauptsächlich als Verwaltungsgebäude genutzt zu werden. Die einzelnen Geschosse des Hauses wurden so proportioniert, dass klassizistische Elemente automatisch in den Bau einfließen. Diese Stilelemente des Klassizismus werden beim Chemnitzer Stadthaus mit Stilelementen des sogenannten „Neuen Bauens“ vereint. Dadurch ließen die Architekten ein Stadthaus erbauen, das die Blicke mit seiner kubischen asymmetrischen Gesamtform und einer dezent geschwungenen Fassade auf sich zieht.
Besonderheiten der Industrieschule
Ein weiterer Teil des Bau-Ensembles ist die Industrieschule. Ebenfalls 1928 durch den Architekten Friedrich Wagner-Poltrock entworfen, hat sich dieses Schulgebäude als eines der wichtigsten nachexpressionistischen Bauten in Chemnitz etabliert. Der gesamte Baukomplex des Hauses ist markant in einzelne Baukörper gegliedert. Besonders sehenswert sind deutlich in Erscheinung tretende Details wie eine sechs Meter hohe Keramik-Wandplastik des Künstlers Heinrich Brenner. Ihrerzeit – nach der Erbauungsphase – galt die Industrieschule deutschlandweit als eine der modernsten und größten Berufsschulen.
Das Agricola-Gymnasium: ein älteres Bauwerk mit modernem Charme
Der letzte Teil dieser Bautengruppe ist das Agricola-Gymnasium. Dieses Bauwerk wurde ein Jahr später unter Leitung des Architekten Emil Ebert entworfen. Damals wurde das Haus als Realgymnasium erbaut. Bis heute mutet das dreigeschossige Bauwerk als modern gestaltetes Gebäude an. Besonderes optisches Highlight: die mit Jünglingsplastiken des Künstlers Bruno Ziegler dekorierte Fassade.