Bergbaumuseum Oelsnitz
Bereits aus weiter Ferne zieht der Förderturm des einstigen Steinkohlenwerkes Oelsnitz mitten im Erzgebirge die Blicke magisch an. Bis zum Beginn der 1970er Jahre wurde die Steinkohle – in der Region liebevoll als „Schwarzes Gold“ bezeichnet – über den Turm nach außen befördert. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Heute ist der Turm eine bekannte Attraktion für Besucher des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers, die hier einen wichtigen Teil der regionalen Geschichte in Augenschein nehmen. Denn eigentlich startet der individuelle Rundgang durch das Bergbaumuseum Oelsnitz bereits vor etwa 300 Millionen Jahren vor der Erbauung des Förderturms – zum Entstehungszeitpunkt der Steinkohle.
Durch einen Steinkohlenwald spazieren
Besucher erleben eine den meisten völlig fremde Welt, deren unangefochtenes Highlight die Nachbildung eines Steinkohlenwaldes ist. Dieser Wald wurde anhand von Fossilien aus der Erdzeit des Karbons rekonstruiert. Im Anschluss an diesen Teil der Museumsführung erhalten Besucher Einblicke in die Welt der Bergleute. Hier erfahren die Gäste des Museums ausführlich, wie die Bergleute einst auf Bergstrecken oder sogenannten Querschlägen arbeiteten. Dabei lassen es sich die Betreiber des Bergbaumuseums nicht nehmen, Besuchern funktionale Abbau- und Fördertechniken einschließlich einer 1800 PS starken Zwillingsdampffördermaschine nahezubringen. Dieses Gerät ist bis heute das größte funktionsfähige und noch immer erhaltene Dampfmaschine im gesamten Bundesland Sachsen. Es ist faszinierend zu beobachten, welche Kraft in der Maschine bei vollem Betrieb steckt.
Besondere Veranstaltung für Kulturliebhaber
Doch nicht nur die regulären Museumsangebote ziehen Besucher in den Bann. Einige Teile der einstigen Kohlefabrik wurden heute in kleine Kulturbühnen umgewandelt, an denen Lesungen, Konzerte oder humorvolle Aufführungen veranstaltet werden. Highlights des jährlichen Veranstaltungskalenders sind regelmäßige Aufführungen wie „Musik im Turm“ oder „Schachtgeflüster“. In der Adventszeit verbreiten Weihnachtsveranstaltungen eine besonders beschauliche Atmosphäre. Zudem hat sich das Bergbaumuseum Oelsnitz als beliebter Ort für Feiern oder Tagungen etabliert. Unterschiedliche Räumlichkeiten des Museums können angemietet werden, um kulturelle Happenings, Konferenzen, Tagungen oder Feiern durchzuführen. Mit ihrem außergewöhnlichen Flair der Industriearchitektur begeistern der historische Speisesaal oder Festsaal. Natürlich steht es Besuchern dieser Räume frei, die Buchungen der Zimmer mit Befahrungen des Förderturms, Museumsbesuchen oder anderen erlebnisreichen Events zu kombinieren. Insbesondere die urtümlichen Bergmannsvesper mit den Titeln „Süße Pause“ oder „Schwarze Pause“ erfreuen sich großer Beliebtheit.
Öffnungszeiten des Museums
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zwischen Weihnachten und Neujahr beschränken sich die Öffnungszeiten auf 13 bis 16 Uhr. An Heiligabend und Silvester ist das Oelsnitzer Bergbaumuseum generell geschlossen.