Plastikfrei Gärtnern: Wie funktioniert grünes Gärtnern?
Ökologisches Gärtnern – stets im Einklang mit der Natur – trifft den Nerv der Zeit. Das Wohlbefinden verbessert sich automatisch. Zugleich hat die ganze Familie daran teil. Doch wie funktioniert grünes Gärtnern nun genau?
Biologisches Saatgut verwenden
Biologisch zertifiziertes Saatgut ist unerlässlich, wenn Hobbygärtner reifes und selbst angebautes Obst und Gemüse bedenkenlos verzehren möchten. Biologisches Saatgut besteht aus gentechnikfreien Gewächsen, bei denen keine chemischen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kamen. Auf der Verpackung verwenden sich Kontrollnummern wie DE-ÖKO-0000, die auf biologisches Saatgut hinweisen. Zudem spielt die Kontrollnummer beim Erwerb biologisch produzierter Pflanzen eine tragende Rolle. Ein weiterer Vorteil dieses Saatguts besteht darin, dass keine schädlichen Chemikalien enthalten sind und sich Gärtner nicht um ihre Gesundheit sorgen müssen. Beim Anbau heimischer Sorten profitieren alle Hobbygärtner von einer besonders großen Artenvielfalt und locken dadurch automatisch nützliche Insekten wie Bienen an. Dieser Anblick schmeichelt dem Auge.
Vorteile von torffreier Erde
Zahlreiche Erden enthalten Torf, obwohl für dessen Abbau Moorlandschaften zerstört werden. Dieser Abbau führt automatisch dazu, dass Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten in Mitleidenschaft gezogen werden. Als bedeutungsvoller Kohlenstoffspeicher sind Moore außerdem ein effizienter Klimaschutz. Deshalb sind torffreie Erden und Komposte aus der Region stets eine gute Wahl. Besondere Aufmerksamkeit gilt sogenannter Bio-Erde. Diese Erde ist nur zum Teil torffrei.
Tipps für richtiges Gießen
Richtiges Gießen ist für grünes Gärtnern ebenfalls unerlässlich. Hierbei ist es besonders wichtig, die Pflanzen am frühen Morgen direkt um den Wurzelhals zu gießen. Regelmäßiges Gießen in den Abendstunden lockt unerwünschte Nacktschnecken an und führt außerdem zu Pilzerkrankungen. Am besten ist Regenwasser zur Bewässerung geeignet, da Regenwasser kalkfrei sowie wärmer als Leitungswasser ist.
Keinen Kunstdünger nutzen
Organischer Dünger regt den Boden an und fördert einen Aufbau der Humusschicht. Somit besteht kein Risiko, dass Kinder mit giftigen Substanzen in Kontakt kommen. Kräuterextrakte, Hornspäne oder Kompost gelten als ökologische Alternativen, damit Gewächse mit genügend Nährstoffen versorgt werden. Dennoch genügt es, eine Schaufel an Kompost pro Quadratmeter und Jahr zu verteilen. Für einen offenen Komposthaufen oder Kompostbehälter ist ein windgeschützter und halbschattiger Platz eine gute Wahl. Plastikfreies Gärtnern bedeutet in diesem Zusammenhang ebenfalls, dass keine Kunststoffe in den Kompost gelangen. Andernfalls dringt umweltschädliches Mikroplastik auch schnell in die Erde.
Auf biologischen Pflanzenschutz achten
Gedeihen die Pflanzen nicht wie erhofft, ist Ursachenforschung unerlässlich. Hierbei stellt sich beispielsweise die Frage, inwiefern der Standort eine gute Wahl ist und das Gewächs möglicherweise mehr Sonne benötigt. Neben der Menge der Bewässerung stellt sich die Frage nach einem geeigneten Dünger-Anteil. Ist die Ursache bekannt, kann der passende ökologische Pflanzenschutz beginnen. Ein Vorteil ökologischer Alternativen ist es schließlich, dass keine Nützlinge wie Singvögel oder Igel durch deren Einsatz gefährdet werden. Ein wichtiger Tipp: Auf der Suche nach biologischem Pflanzenschutz genügt es nicht, wenn Vermerke wie „bio“ oder „nützlingsschonend“ auf der Verpackung gemacht werden. Stattdessen sollten die Erzeugnisse explizit mit Umweltzeichen aufgewertet sein. Ergänzend ist es sinnvoll, mechanische Pflanzenschutzmittel wie Abdeckfolien aus kompostierbaren Substanzen oder Schneckenzäune einzusetzen. Auf diese Weise lernen Groß und Klein, nachhaltig mit der Natur umzugehen.
Tipps zum plastikfreien Gärtnern
Ein weitere Methode zum plastikfreien Gärtnern ist die Möglichkeit, Setzlinge nicht in Töpfen zu erwerben und stattdessen in eigens kreierten Anzuchttöpfen auszusäen. Eine gute Wahl sind Eierkartons bzw. die Pappe von Toilettenpapierrollen. Ein Vorteil all dieser Behältnisse ist, dass das Material in der Erde verrottet. Alternativ können Gärtner ebenfalls die Chance ergreifen und wurzelnackte Pflanzen auf Pflanzenmärkten oder bei privaten Pflanzenbörsen erwerben. Insbesondere im Herbst werden Stauden oder Gehölze gern ohne Pflanzcontainer veräußert und kosten damit auch noch weniger Geld.
Auf plastikfreies Gartenwerkzeug setzen
Umweltbewusste Hobbygärtner sind ebenfalls gut beraten, plastikfreie Gartengeräte zu verwenden. Diese Erzeugnisse sind zwar in aller Regel recht teuer, dafür von besonders hoher Qualität und bei entsprechender Pflege auch sehr langlebig. Wer für plastikfreies Gärtnern zu hochwertigen Produkten greift, kann Verschleißteile wie Schrauben oder Holzgriffe zumeist auch problemlos austauschen. Zudem sind Metallkannen im Vergleich zur Gießkanne aus Plastik eine gute Wahl.